Hpv - humanes papillomavirus


Meine geschichte

Teil 1

25.02.2015

 

Ich, Kathi, 27 Jahre alt und kinderlos hatte einen Termin beim Frauenarzt. Eine ganz normale Vorsorgeuntersuchung. Der PAP Abstrich sollte gemacht werden, wie die Jahre zuvor auch. Ich war immer sehr brav was das Einhalten meiner Arzttermine betrifft.

Es war sogar Domi sein Geburtstag - ein Glückstag. Frauenarzt ist jetzt nicht mein Lieblingsort, aber richtig schlimm finde ich es auch nicht. Ich saß auf dem Gynsessel und ließ die Untersuchung über mich ergehen. Nach 10 Minuten war alles vorbei und ich verabschiedete mich, mit dem Gedanken, erst in 6-12 Monaten wieder zu kommen.

 

Eine Woche später läutete mein Handy. Ich war noch in meiner Firma, kurz vor Dienstschluss. Hallo? Hallo Frau G., sie waren vor 2 Wochen bei mir zur Vorsorgeuntersuchung. Ihr Wert passt nicht. Sie haben PAP 3D. Noch bevor ich viel fragen konnte, legte die Ärztin auf. Mir wurde in der Sekunde heiß und kalt. Und jetzt? Was bedeutet "schlechter Befund". Bin ich krank? Kann ich Kinder bekommen. 1000 Fragen und keiner konnte sie mir zu diesem Zeitpunkt beantworten.

 

Am nächsten Tag vertraute ich mich meinen Arbeitskollegen an. Ich war in einer Diagnostikfirma, die Erfahrung mit dem Thema HPV hatte. Alle sagten, Kathi, das muss noch gar nichts heißen! Du bist noch so jung! Selbst wenn Zellen verändert wären, kann man operieren. Mir ging es auch mit den Worten meiner Kollegen nicht viel besser. Ich hatte Angst, richtige Angst.

Eine liebe Kollegin, sie war das Jahr vor mir mit einer HPV Infektion betroffen organisierte mir einen Termin bei einem HPV Experten.

 

Im März 2015 ging ich also zu diesem Frauenarzt. Es war ein Mann!! Bis zu diesem Zeitpunkt undenkbar für mich, zu einem männlichen Gynäkologe zu gehen. Der Professor war sehr nett und machte erneut einen PAP Abstrich inkl. einem HPV Test. 2 Wochen später sollte ich erneut hin und die Ergebnisse besprechen. 

 

14 Tage waren vergangen. Ich kam erneut in die Praxis und der Arzt teilte mir meine Werte mit. Statt PAP 3d (laut Abstrich am 25.02.2015) hatte ich bereits PAP 4 und ich war HPV positiv. Es gibt bei den HP Viren unterschiedliche Typen. Low-Risk Typen und High-Risk Typen. HPV 16 und HPV 18 zählen zu den gefährlichen Stämmen und führen unbehandelt zu Gebärmutterhalskrebs. Ich hatte HPV 16. 

Der Arzt war nach wie vor nicht sehr beunruhigt. Ich musste Platz auf dem Gynsessel nehmen und es wurde eine Kolposkopie (Gewebe wurde eingefärbt und betroffenes Gewebe wurde sichtbar) gemacht und eine Biopsie genommen (ein kleines Stück Gewebe wurde abgezwickt - tat nicht weh- und wurde ins Labor geschickt). Auf die Ergebnisse musste ich erneut 2 Wochen warten.

 

Ende März hatte ich dann das endgültige Ergebnis vor meinen Augen. Ich hatte PAP4, CIN III und ein Carcinoma in situ. Es war richtig schlimm für mich. Nichts führte an einer Operation vorbei! Mein Arzt rief gleich im Krankenhaus an. Eine Konisation war am 20.05.2015 geplant. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Im Juli 2015 stand unsere Hochzeit an. Unsere Traumhochzeit, mit meinem Traummann. Und ich? Ich wusste  nicht, ob ich eventuell Krebs habe. Ich wusste nicht, ob ich jemals schwanger werden kann? Kinder.. ich wollte immer Kinder haben! Immer! Mit 27 macht man sich doch keine Gedanken über Gebärmutterhalskrebs?! 

An diesem Abend kam ich heim. Ich kann es noch so fühlen. Domi heizte den Grill an. Er wollte mir eine Freude machen. Ich wollte nichts Essen. Ich konnte einfach nicht. Er nahm mich in den Arm und ich konnte endlich weinen. Ich habe es die ganze Zeit runter geschluckt. Er meinte, dass wenn wir keine Kinder bekommen können, wir eine Lösung finden würden. Nein, wenn ich keine Kinder bekommen kann, zerbreche ich und möchte nicht leben.. das waren meine Worte. Ich war einfach so geschockt und hilflos.

 

…. Fortsetzung folgt