HPV - Humanes Papillomavirus


Meine geschichte

teil 2

Die Zeit zwischen der Diagnose PAP IV und CIN III und der anstehenden Operation war eine schwierige Zeit. Ich musste fast 6 Wochen auf die Operation warten. Ich fühlte mich unwohl mit dem Gedanken, dass in meinem Körper veränderte Zellen sind. Ich bin ein Mensch, ich fühle es dann immer gleich und zu jeder Sekunde und interpretiere alles hinein. Auch für meine Eltern war es nicht leicht. Klar, wenn das eigene Kind betroffen ist, ist es nie schön. Meine Mama machte sich auch große Vorwürfe. Sie hat, als ich 14 Jahre alt war, sehr wohl von der HPV Impfung gehört, aber diesem Thema keine Bedeutung geschenkt. Bis zu diesem Tag, als das Thema HPV bei mir aufgekommen ist, war es nie Thema in meinem Umfeld. Dann war ich selbst betroffen und plötzlich habe ich von so vielen Frauen gehört, die ebenfalls damit konfrontiert wurden. Freunde, Bekannte, Bekannte meiner Eltern. Es waren einfach wahnsinnig viele. Es hat mir aber auch Mut gemacht. 

 

Es waren keine 3 Monate mehr bis zu unserer Hochzeit. Ich konnte mich aber nicht freuen. An manchen Tagen ging es mir besser, an manchen schlechter.

 

Eine Woche vor der anstehenden OP hatte ich das aufklärende Gespräch mit meinem Gyn. Ich musste, wie alle anderen auch ein Dokument unterschreiben, dass während der OP zig Dinge passieren könnten. Ich saß da und es war einer der schlimmsten Momente in dieser Zeit. Da stand, dass man während der OP entscheiden würde, falls es wirklich kritisch und alles verwuchert ist, mir die komplette Gebärmutter heraus zu nehmen. Ich musste meine Tränen schlucken. Schon wieder! Vor meinem Arzt weine ich nicht. Ich hatte gar nicht richtig Todesangst, ich hatte Angst, niemals Mama werden zu können.

 

Der 20. Mai 2015 war der Tag der Konisation. Bei einer Konisation wird ein Gewebekegel aus dem Zervix (Gebärmutterhals) entnommen. Eben dieser Teil, der Zellveränderungen aufweist. Ich musste bis zu diesem Tag noch nie in ein Krankenhaus, geschweige eine Vollnarkose gebraucht. In der Früh brachte mich Domi in ein Privatkrankenhaus (ich bin zusatzversichert). Ich wurde total nett aufgenommen und bekam gleich mein Zimmer. Domi blieb bei mir. Ich war echt so nervös. Im Laufe des Vormittags, machte ich mich für die Operation bereit. Kurz bevor ich mitgenommen wurde, kam noch ein Freund und besuchte mich. Ich fuhr mit einem guten Gefühl in den Operationssaal, jedoch hatte ich Schiss. Schiss, nicht mehr aufzuwachen, Schiss, dass meine Gebärmutter nicht mehr da ist.

Mein Professor, der mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist, merkte meine Angst. Nein, ich habe nicht geweint. Ich glaube die Angst stand einfach in mein Gesicht geschrieben. Und der Doc? Er nahm meine Hand. Ganz fest und streichelte diese. Er sagte mir, dass alles gut werden wird. Mein Handy wollte ich nicht abgeben. Ich wollte Domi, sobald ich aufwachte, sofort Bescheid geben. Mein lieber Professor nahm es sogar an sich und steckte es ein, damit ich sofort das Handy wieder habe. Er ist einfach so ein lieber Mensch.

Ich wurde in den Operationssaal gebracht, dann ging es schnell. Ich war bei 2 schon weg :-) Ich hatte so Angst vor der Narkose und wisst ihr was? Es war so ein schönes Gefühl einzuschlafen. Es war der aller beste Schlaf den ich jemals in meinem Leben hatte! Ich schlief auch im Aufwachraum ziemlich lange. Alle haben sich schon Sorgen gemacht, aber ich genoss den Schlaf. Als ich munter war, meldete ich mich sofort bei der Familie und kam anschließend wieder in mein Zimmer.

Ganz da war ich nicht. Irgendwie war es, als wäre ich besoffen gewesen. Ich hatte keine Schmerzen, nur Hunger. Ich bekam noch Schonkost und schlief relativ schnell wieder ein.

Es gibt auch die Möglichkeit, eine Konisation ambulant zu machen, sprich, dass man nach 3 Stunden wieder nach Hause geht. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, über Nacht zu bleiben.

 

Mein Doc besuchte mich in der Früh. Ihn zu sehen war ein sehr komisches Gefühl. Ich wusste nicht ob ich mich freuen soll oder nicht. Was sagt er mir jetzt? Ist alles noch in meinem Köper? Kann ich Kinder bekommen?

Er meinte, dass es eine gute OP war. Er hat mir erklärt, wie groß das Stück war, welches mir vom Gebärmutterhals jetzt fehlte (ca. 5 Cent Münze) und meinte, es sah sonst alles gut aus. Die Operation an sich war absolut nicht schlimm! Mir machte die kurze Narkose nichts aus, ich hatte keine Schmerzen und anschließend auch kaum Blutungen! Ich möchte euch die Angst vor dieser OP nehmen!

Das rausgeschnittene Stück wurde ins Labor geschickt und jetzt hieß es warten. Für 2 Wochen.

 

Fortsetzung folgt...